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Anleitung für Eingaben zu den 1. Tekturen im Planfeststellungsverfahren Königsbrücker Straße (bis 1. November 2022)

Eine Eingabe ist immer ein Brief, den man an die Landesdirektion schickt. Entweder du arbeitest dich durch diese Anleitung durch - das ist sehr gut, denn dann hast du am Ende eine sehr persönliche Eingabe. Oder aber du gehst zu unseren Vorlagen - dies sind - vorgeschriebenen Eingabenentwürfe, welche du ausdrucken und abschicken kannst (Name, Anschrift, Unterschrift und paar Dinge ankreuzen nicht vergessen). Oder du machst beides: erst diese Anleitung hier und dann mit diesem Wissen eine der Vorlagen personalisieren.

Vier Dinge sind bei einer Eingabe wichtig:

Schritt 1: Art der (persönlichen) Betroffenheit

Je höher die "Art der Betroffenheit" ist, umso ernster wird die Eingabe genommen. Es ist daher sehr ratsam, in der Eingabe Angaben wie folgt zu machen (Beispiele):

  • Ich Fahre täglich auf der Königsbrücker zur Arbeit ...
  • Ich verbringe einen größeren Teil meiner Freizeit an der Königsbrücker Straße ...
  • Ich fahre zweimal in der Woche zur Reha an der Königsbrücker Straße ...
  • Ich wohne seit ... Jahren an der Königsbrücker Straße ...
  • Ich bin Gewerbetreibende an der Königsbrücker Straße ...
  • Ich bin Eigentümer einer Immobile ...
  • Königsklasse: Ich bin Eigentümer einer denkmalgeschützten Immobile in der ich ein Gewerbe betreibe und dort auch wohne.

Schritt 2: Der Belang

Man muss in seiner Eingabe sagen, worum es geht. So ist es nicht sehr zielführend z.B. lediglich zu schreiben "ich will das nicht!" oder "was wurde da wieder entschieden?!". Vielmehr sollte man konkreter werden. Wenn es mehrere Belange sind, dann gerne hintereinander. Am besten natürlich noch ergänzt um einen Bezug zur Betroffenheit, d.h. "was passiert für mich persönlich, wenn die Königsbrücker ausgebaut wird".

Als zusätzliche Schwierigkeit ergibt sich hier, dass man eigentlich nur zu den Änderungen/Tekturen in den Plänen sich äußern darf. Man sollte daher eine bestimmte Änderung/Tektur nennen, und seine Argumentation von da aus entwickeln:

  • Bäume: Fast alle schönen, großen Bäume werden gefällt. Für mich bedeutet das, dass ich dort nach der Arbeit nicht mehr mit meinem Hund spazieren gehen kann (Erläuterungsbericht S. 116, 120, 123).

  • Radwegsicherheit: Die Radwegführung ist an viele Stellen sehr gefährlich. Ganz schlimm ist es z.B. bergab kurz vor dem Bischofsweg, kurz vor der Staffenbergallee und auf Höhe der Flatterulme (Kö49). Für mich bedeutet das, dass ich täglich Angst haben werde bzw. muss ich versuchen (unerlaubt!) auf dem viel zu schmalen Gehweg zu fahren (Lagepläne 1 bis 4).

  • Parkplätze: Fast alle entstehenden Parkplätze sind nicht sicher zu erreichen. Für mich bedeutet das, dass ich jedes mal auf einer engen Spur mit Tempo 50 anhalten muss, um mich dann rückwärts über den Radweg in die Parklücke zu drängeln. Hierdurch werde ich aber Radfahrende extrem gefährden, da sie bei meinem Rangieren in die Autospur abgedrängt werden (Erläuterungsbericht S. 43, Lagepläne 1-4). .

  • Vorgärten: Es gibt viele Eingriffe in die historischen Vorgärten. Und auch wo die Vorgärten bestehen bleiben, verbleibt oft nur ein sehr schmaler Gehweg. Für mich bedeutet das, dass die Schönheit des Gesamtensebles für immer verloren ist und ich mich auf dieser Straße nicht mehr wohlfühlen werde (Erläuterungsbericht S. 9, Lagepläne 1-4) .

  • Bauzeit: Durch die Änderungen/Tekturen an den Planungen verlängert sich die Bauzeit jetzt von zwei auf drei Jahre! Das ist viel zu lang. Für mich bedeutet das, dass [mein Geschäft pleite geht], [ich umziehen muss], [ich für drei Jahre nicht mehr meine Freunde vor dem Europa treffen kann] (Erläuterungsbericht S. 150)

  • Geschwindigkeit: Durch die Tektur ist bekannt geworden, dass die zulässige Geschwindigkeit auf der Königsbrücker 70 km/h sein soll! Was soll das - das ist doch viel zu schnell! Für mich bedeutet das, dass ich die Königsbrücker nicht mehr benutzen kann und meine Kinder auch nicht mehr dort alleine die Straße überqueren dürfen. Dies wäre ein großer Verlust an Lebensqualität für mich (Erläuerungsbericht Seite 36).

  • Klimawandel: Die Planungen der Königsbrücker haben die Optimierung der Geschwindigkeit und der Masse an Autos als Grundlage der Planung. Das zieht Autoverkehr an. Dabei muss doch das Ziel sein, eine Verkehrswende hinzubekommen. Für mich bedeutet das, dass ich den Glauben an eine Zukunft für meine Tochter weiter verliere (Erläuterungsbericht S. 37).

  • Verkehrsinfarkt Hechtviertel: Auch mit den Änderungen/Tekturen soll der Linksabbieger an der Schauburg wegfallen und die Autos stattdessen über die Tannenstraße und Lößnitzstraße geleitet werden. Ich wohne aber genau dort. Für mich bedeutet das, dass das tägliche Verkehrschaos auf der Rodolf-Leonhard-Straße noch verschärft wird und die Ruhe im Südlichen Hecht vorbei sein wird (Erläuterungsbericht S.38).

  • Ladezone: Es ist nach der Tektur geplant, auf dem Bischofsweg eine Ladezone AUF den Radweg zu plazieren. Ich kämpfe schon heute mit all den illegal auf dem Radweg parkenden Autos/Lieferwagen. Und nun soll man legal auf dem Radweg liefern dürfen? Für mich bedeutet das, dass ich den Glauben an die Verkehrsplanung verliere und mich so ärgere, dass ich dann weniger Fahrrad fahren werde (Erläuterungsbericht S.9).

  • Fußverkehr: Die Straße wird fast doppelt so breit und in der Mitte ist ein eigener Gleiskörper wie vor dem Dynamo Stadion. Für mich bedeutet das, dass ich dann nicht mehr mit meinem Opa von der Reha direkt nach Hause gehen kann (Lagepläne 1-4).

  • ... dein Belang und die Konsequenzen für dich ...

Schritt 3: Die Begründung

Man sollte versuchen zu begründen, warum die Veränderung nicht notwendig ist. Dies kann ausgefeilt geschehen, wenn man die dazu notwendige Zeit und Kenntnis hat. Da sich aber eigentlich alles auf die massive Verbreiterung des Straßenraums zurückführen lässt, kann (fast) immer z.B. folgende Standardbegründungen schreiben:

  • Auf der Königsbrücker Straße fahren heute nur 9.000-12.000 Autos pro Tag. Die deutschen Baurichtlinien sehen dafür eine zweistreifige und nicht vierstreifige Verkehrsführung vor.

  • Auf der Bautzner Straße fahren weitaus mehr Autos als auf der Königsbrücker - und die Bautzner Straße wurde 2014 im Bestand saniert (Martin Luther Straße bis Waldschlößchenbrücke). Hier fehlen zwar noch die versprochenen Radwege und barrierefreien Haltestellen - aber grundsätzlich sollte man das auch die Königbrücker im Bestand sanieren. Seitenbreiche auch hübsch machen und die fehlenden Bäume nachpflanzen nicht vergessen.
  • Die deutschen Baurichtlinien sehen eine Aufteilung von Seitenraum-Straße-Seitenraum im Verhältinis 30:40:30 vor. Die Planung verstößt dagegen.

  • Die Königsbrücker Straße ist ein wichtiges Ortsteilzentrum. Hier muss der Seitenraum größer werden. Auch brauchen wir wieder auf der ganzen Strecke große Bäume.

  • Es gibt entlang der Königsbrücker Straße über 40 Einzeldenkmäler. Ein solcher Ausbau ist ein Frevel an der Handwerkskunst und Architektur unserer Vorfahren.

  • Die Königsbrücker Straße ist eine der letzten, historischen "Boulevards"! Und nur hier gibt es noch eine echte, vierreihige Baumallee. Dies gilt es zu erhalten und nicht kaputt zu machen.

  • ... dein Argument ...

Schritt 4: Formalia

Du musst deinen Namen und die Anschrift angeben. Ebenso solltest du die Eingabe unterschreiben. Und natürlich - rechtzeiig abschicken oder vorbeibringen nicht vergessen. Die Frist Endet am 1. Noveber um 23:59 Uhr!

Die Adresse ist:
Landesdirektion Sachsen
Dienststelle Dresden
Stauffenbergallee 2
01099 Dresden

Absender und Unterschrift nicht vergessen!

Argumente

An dieser Stelle bringen wir allgemeine Argumente gegen die aktuellen, überbreiten Planungen der Königsbrücker Straße. Eine ausführliche Fassung der Argumente findet man hier. Wenn ihr neue Argumente findet, schickt sie einfach an "info @ koenigsbruecker-muss-leben.de" - Viel Spass!

Abschnittsweise Beschreibung von Schwächen der Planung

Albertplatz bis Katharinenstraße
  • Alle Vorgärten auf der östlichen Seite verschwinden.
  • Königsbrücker 4: Der Fußweg entlang der Straße entfällt.
  • So gut wie alle alten Bäume verschwinden.
  • Das eigene Gleisbett der Bahn ist sehr trennend.
  • Der heute schon schmale Fußweg wird noch schmaler.
  • Es entsteht kein Platz vor dem "Simmel".
  • Keine Radbügel im Plan erkennbar.
  • Der Platz vor der Sparkasse (Litfaßsäule) entfällt - hier hätte man was schönes machen können.
Katharinenstraße bis Louisen-/Lößnitzstraße
  • Wozu braucht man eine Linksabbiegespur in die Katharinenstraße?
  • Der breite, östliche Gehweg wird sehr schmal. Hier gehen viele Menschen zwische Katharinenstraße und Netto.
  • Vor dem Netto sind nur vier Radbügel vorgesehen. An der Post sind lediglich 13 Radbügel vorgesehen. Das ist zu wenig.
  • Die geliebte Uhr an der Post entfällt.
  • Die Linksabbiegespur in die Lößnitzstraße wird Kfz-Verkehr in das Wohngebiet ziehen.
  • Die Trennwirkung des Straßenraums zwischen Post und Netto wird erhöht und nicht verringert.
Louisen-/Lößnitzstraße bis Bischofsweg
  • Königsbrücker 37-43: Vor dem Hole-of-Fame soll ein "Platz" geplant werden.
  • Königsbrücker 49: Die Flatterulme und ihre kleine Schwester müssen gerettet werden!
  • Die Parkplätze "hinter dem Radweg" sind gefährlich (ein-/ausparken, "Dooring".
  • Die Regelung der Straßenbahn als "Pulkführerin" ist gut und spart Platz.
  • Tempo 50 ist im Ortsteilzentum zu schnell. Die heutige Tempo-30-Regelung sollte beibehalten werden
  • Es sind viel zu wenige Radbügel geplant.
  • Der östliche Geweg zwischen Rewe und dem Elbsalon ist viel zu schmal (teilweise unter 2,00m!).
  • Der Platz vor der Schauburg darf nicht um 5m verkleinert werden.
Bischofsweg bis Stauffenbergallee
  • Fast alle Bäume bis zum MDR werden gefällt! Die geplanten, kleinen Bäume sind kein Ersatz.
  • Insbesondere bergabwärts ist die Radverkehrsführung sehr gefährlich.
  • Der historische "Reitweg" in Richtung MDR muss wiederhergestellt werden - am besten als breiter Radweg. Kein Abholzen!
  • Es verbleiben nur noch 24 Stellplätze bis zum MDR. Dies wird noch mehr Autos in das Hechtviertel drücken.
  • Die Linksabbiegespur (Schwerverkehr) in die Tannenstraße ist nicht gut. Wo sollen die Autos/LKWs den hin ... Rudolf-Leonhard-Straße und Dammweg?
  • Die Trennwirkung des eigenen Gleises der Bahn ist enorm.
  • Kein Linksabbiege aus Straßen und Ausfahrten führt zu viel mehr Verkehr, da die Wege umständlich und lang werden.

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  • Und hier noch unsere alte Seite zum Planfeststellungsverfahren> aus 2019
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